Freitag, 9. September 2011

Blinde Politik

Evangelium nach Lukas 6,39-42:

Er gebrauchte auch einen Vergleich und sagte: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: "Bruder, laß' mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen", während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Hier wird gleich zweierlei deutlich: Einen anderen regieren ist eine Sache der konkreten besseren Problemlösungsbefähigung. Eine solche Befähigung wird auch freiwillig gesucht werden. Zum anderen ist diese Voraussetzung, nicht die Zusprechung allgemeiner Regierungsautorität in anonymen Wahlen des Volkes. Nicht allgemeine Politik ist legitim, sondern Handeln nur auf konkrete Nachfrage nach Meisterschaft.

Donnerstag, 11. August 2011

Meinungsfreiheit oder Demokratie?

Auf spreerecht.de findet sich eine interessante Problematisierung der Impressunspflicht durch Rechtsanwalt Thomas Schwenke im Zuge der hier und da wieder seitens der "Politik" geforderten Kennzeichnungspflicht für Blogs und bürgerlicher Namensnennung der Blogger. Ich bin darauf wie folgt eingegangen:

"Es ist geradezu faszinierend, wie der parlamentarische "Gesetzgeber" denselben Bürger an die öffentliche Kandarre nimmt, der zuvor als angeblicher Souverän anonym und geheim das "gesetzgebende" Parlament "wählt". Die Presse ist halt nur so frei, als daß doch jederzeit die Staatspolizei kommen kann, weshalb Adressen und benannte persönlich Verantwortliche verlangt werden. Nur die Politik, die den Einsatz der Staatspolizei befiehlt und sogar das Gewaltmonopol zugesprochen bekommt, handelt ohne praktische, ja oft sogar ohne theoretische Haftung. Kaum eine Website einer Behörde, die sich ja auch an die Öffentlichkeit wendet, verfügt über die Nennung einer vor Gericht (und selbst die Gerichtsbarkeit ist ja staatlich okkupiert und wendet nur die "Gesetze" derer an, die sie bezahlt) verantwortlichen Person. Beamte nennen ihren vollen Namen nicht und schon gar nicht eine zustellfähige Adresse an der sie sich auch für ihr Handeln verantworten, Polizeibeamte bleiben anonym, gerade dann, wenn sie Gewalt ausüben und die sogenannte "Öffentliche Verwaltung" erschwert bis verunmöglicht systematisch die Einsicht in ihr Handeln selbst Betroffenen gegenüber.
Meinungen schaden niemandem, selbst ein Mordaufruf: "Wir sollten XYZ töten!" braucht, um Schaden anzurichten, jemanden der handelt. Meinungen sind allerdings auch billig - und gehen häufig fehl, wie man ja an jedem Gemaule der Wähler nach Wahlen leicht sieht. Eine Meinung ist eben keine Wahrheit. Sie kann frank und frei sein. Es kommt darauf an zu lernen, welche Meinung etwas taugt, welchen Rat und welche Lehre man für die eigenen Handlungen klugerweise berücksichtigen wird - und welche nicht.
Stattdessen werden in unserer parlamentarischen Demokratie Meinungen dafür benutzt, die Meinungshoheit im Kampf um den "bestmöglichen" Mißbrauch der Staatsgewalt zu erlangen. Es geht darum - in völliger Verkennung von Kant übrigens -, allen Vorschriften (eben nicht "Gesetze" - die wirken von selbst) zu machen. Da man dies als legitim ansieht (Demokratie ist eben immer auch Sozialismus) werden Meinungsträger als gefährlich angesehen, ja jede Meinung kann ja Handlungsmaxime, kann "Gesetz" werden und mich zu einem Tun oder Unterlassen zwingen. Deshalb reagieren Menschen auf Meinungen wütend, sie haben Angst, daß sich eine Meinung durchsetzt und sie wollen des Meinungsäußerers habbar werden können und, je nach Gusto, seine wirtschaftliche, seine psychische oder gar seine physische Existenz zerstören oder ihn zumindest einschüchtern können und ihn zum Schweigen bringen.
(Gänzlich unbetrachtet bleiben müssen hier die akustischen Aspekte einer Meinungsäußerung und andere Eigentumsverletzungen wie Wandschmierereien.)"

Persönliche Erfahrungen haben mich übrigens gelehrt, daß das Einstehen mit seinem Namen progromähnliche Folgen haben kann - wobei der bewaffnete Mob auch die Staatspolizei sein kann, dort gibt es genug geistig Minderbemittelte sowie fragwürdigsten Korps- und Jakobinergeist. Welche Ehefrauen und -männer, welche Mütter und Familienväter wollen das schon auf sich nehmen? Und unsere (kinderlosen) Zölibatären, allen voran die katholischen Priester, treten heute ja oft genug eher für eine Partei und "demokratische Grundwerte" als für die Wahrheit und menschliche Grundwerte ein.

Dienstag, 28. Juni 2011

Volksaltar

Die Katholische Kirche hat im 2. Vatikanischen Konzil den Hochaltar des Herrn einem Volksaltar geopfert.

Dies ist eine undogmatische Fehlleistung. Das Volk ist nicht der Herr.

Sonntag, 12. Juni 2011

Partizipation statt Erfolg

Im Grunde genommen schätze ich die Produktion "Unsere kleine Farm", doch in der Folge "Gründungstag" geht mir der Held Michael Landon dann doch ein wenig zu sehr auf den Geist mit seinem "Mitmachen/Teilnahme" ist alles.

Donnerstag, 28. April 2011

Die Tugend der Toleranz

"Der Demokratie ist die Tugend der Toleranz völlig fremd, sie ist von ihrem Wesen her eine Diktatur des Mittelmäßigen über alles wahrhaft Edle, Wahre und Geistige." So schreibt unser Autor Martin Möller in seinem Beitrag zum Artstettener Manifest für Österreich. Damit trifft er einen Sargnagel der Demokratie genau auf den Kopf. Denn die allenthalben demokratische Tendenz zur Mitte treibt die gaußsche Normalverteilung zu immer engerer Zuspitzung. Und ist damit das genaue Gegenteil von Toleranz.

Donnerstag, 17. März 2011

Depressionen

"Die Chancen, das eigene Leben selbst zu gestalten und die überschaubare Welt vor der eigenen Tür besser und lebenswerter zu gestalten, schwinden unter diesen Verhältnissen immer mehr.", schreibt Carlos Gebauer hier sehr richtig. Die immerhin über 800.000 Vorschriften, denen sich ein im "deutschen Staatsgebiet" lebender Mensch gegenübersieht, gehen ja inzwischen auf die Millionenmarke zu. Und - ganz demokratisch - bestimmt inzwischen der Hinterwäldler aus Pusemuckel, was der Städter in Großmannssuchthausen darf und was nicht, ebenso wie "natürlich" umgekehrt. Kinderlose mitbestimmen, was Familien angeht - und umgekehrt. Alles sehr sinnvoll.

In seiner Buchbesprechung des neuesten Buches von Günter Ederer gibt es wieder reichlich Enthüllungen und Desillusion:

http://www.ef-magazin.de/2011/03/14/2903-rezension-des-buches-traeum-weiter-deutschland--politisch-korrekt-gegen-die-wand--alternativlos-hilfreich
Kurz-URL:
vur.li/promo/ederer

Nur wird vermutlich die entscheidende Masse lieber träumerisch untergehen als aktiv zu werden und zu überleben. Konsumgesellschaft eben. Auch politisch. Hier heißen die fragwürdigen (Zwangs-)"Dienstleister" eben Partei und Parlament. Nur, daß "wählen" hier nicht heißt, daß jeder das Gute für sich wählt, sondern das Rechte für Alle wählen zu können bloß wähnt. Nicht nur "Wir sind Papst" und "Du bist Deutschland", nein, Ich bin Alle. Das ist der Wahn der Mitbestimmung, die weder den Nächsten noch den Fernsten in Ruhe lassen kann - und in vermeintlicher Besserwisserei diese alle allenthalben mit den eigenen beschränkten Überzeugungen demokratisch-gewaltsam überzieht.

Montag, 7. März 2011

Jesaja, Kapitel 41 Vers 24

Siehe, ihr seid aus nichts, und euer Tun ist auch aus nichts; und euch wählen ist ein Greuel.